Unterricht mit dem IPad

Vor mehr als 5000 Jahren entstanden in Mesopotamien die ersten Schriftzeichen, in feuchten Lehm gedrückt - zugegeben, seither hat sich einiges getan! Fertigkeiten des Schreibens mit dem Füller auf Papier werden in der Grundschule grundgelegt und am Mädchengymnasium selbstverständlich weiter trainiert. 

Neben dem analogen Unterricht mit Buch, Heft und Stift spielen die digitalen Medien seit Jahren eine immer wichtiger werdende Rolle im Schulalltag: Sei es, dass ein Museumsbesuch im fernen Kairo virtuell erlebbar gemacht werden kann und sich die Mädchen um die ausgestellte Maske des ägyptischen Pharao dreidimensional bewegen können, oder dass ein Erklärvideo nicht nur mit Gewinn angeschaut, sondern ein weiteres selbstständig gefilmt und aufgezeichnet werden kann. Die Überprüfung einer Lektüre oder eines Themas steht an? Schnell wird ein Kahoot-Quiz zum Einsatz gebracht, bei dem – ähnlich wie bei einer Quizshow – die Schülerinnen aus jeweils vier Antworten die richtige herausfiltern müssen und zeitgleich digital gegeneinander „spielen.“ Videos erleichtern oftmals den Zugang oder veranschaulichen Zusammenhänge. Lerntagebücher werden mit der App Book Creator digital erstellt und beinhalten neben selbstgeschriebenen Texten auch gemalte Bilder, Fotos, aufgezeichnete Audios oder Videos. Auf virtuell angelegten Dokumenten können auch größere Gruppen von Schülerinnen ihre Arbeitsergebnisse gleichzeitig notieren, sichern, sortieren und von zu Hause aus weiterbearbeiten. Die Liste der Einsatzmöglichkeiten ließe sich schier ins Unendliche fortschreiben.

Seit dem vergangenen Schuljahr besteht für unsere Mädchen die Möglichkeit mit Schul-IPads zu arbeiten und seit dem Schuljahr 2022/23 verfügen alle Schülerinnen des Mädchengymnasiums über ein eigenes IPad. 

Die Nutzungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie unsere Fächer und Anforderungen im Schulalltag, nochmals ein Überblick:

• Tastatur und Stift ermöglichen ein Mitschreiben im Unterricht in digitaler Form.
• Der Taschenrechner im Mathematikunterricht der Oberstufe wird durch das IPad ersetzt.
• Lernvideos können individuell angeschaut werden, mit der Kamera und der Aufnahmefunktion entstehen eigene im Schulalltag.
• Digitale Museumsbesuche holen antike Kunstwerke dreidimensional ins Klassenzimmer oder die Schülerinnen unternehme eine Reise zu fernen Orten, um im Überflug Besonderheiten der Topografie, Flora und Fauna zu entdecken. 
• Lernapps helfen beim Trainieren von Vokabeln, Grammatik, Formeln, und ermöglichen einen spielerischen Zugang zum Lernstoff.
• Arbeitsmaterialien werden digital geteilt, Abbildungen liegen in Farbe vor, können vergrößert, kopiert, weiterbearbeitet werden. 
• In Gruppenarbeiten vernetzen sich die Schülerinnen und bearbeiten gleichzeitig dieselben Themen und Dokumente.
• Außerdem trainieren die Mädchen, sich umsichtig und zielgerichtet in der digitalen Welt zu bewegen.
• Weitere Einsatzmöglichkeiten könnten viele Seiten füllen. 

Bei all der Euphorie für die neuen Medien, die den Unterricht bereichern, vorantreiben und öffnen, vergessen wir nicht, die analogen Grundfertigkeiten unserer Schülerinnen zu trainieren. Natürlich fördern wir die Lesekompetenz auch ganz traditionell mit Schulbuchtexten. Die Hausaufgaben in Deutsch werden ganz bewusst im Schreibheft erledigt, um die Fähigkeit, mit der Hand zu schreiben, immer wieder neu einzuüben. Im Mathematikunterricht kommen Geodreieck und Zirkel zum Einsatz, das Mikroskop in Biologie. Ein virtueller Museumsbesuch ersetzt selbstverständlich nicht den Unterrichtsgang in eine Ausstellung oder den Theaterbesuch. 

Gerade die Vielfalt der Lernwege eröffnet unseren Schülerinnen verschiedenste Möglichkeiten, damit sie für die Herausforderungen der Welt von heute und morgen bestens gerüstet sind.